Freitag, 6. April 2012

Ferien


Ja, auch dies sei uns vergönnt. Anna, Jens und ich sind dafür heute morgen um viertel vor 5 aufgestanden, waren um halb sechs am Flughafen (der gnädigerweise in walking distance von unserem Haus steht) und entschwoben schon bald in Richtung Bahir Dar, einem kleinen Städtchen am Tanasee, dem Ursprund des blauen Nils.

Dort angekommen stiegen wir aus dem Flugzeug aus und waren mitten in der Savanne, schönstes Klischee-Afrika. Terminal? Fehlanzeige.
Wir stapfen also gemütlich zu der Wellblechhüte, an der oben das Schild „Arrival, Baggage Fetch“ stand und wunderten uns ein wenig. Aber keine Sorge, es gibt ein Gepäckband!  10m lang geht es auf der einen Seite der Wellblechhütte hinein und auf der anderen Seite wieder hinaus.

Dort hinauf wurde alsbald unser Gepäck geladen (was wir sahen), wir nahmen es nach 2m Fahrt wieder herunter und gingen aus dem Gebäude hinaus.

Eine halbe Stunde später saßen wir in einer traditionellen Rundhütte am See und frühstückten (es war 8 Uhr morgens) als allererstes ein leckeres Käseomelett, hernach einen Mangosaft, der keine 15 Minuten zuvor noch am Baum gehangen hatte. Wir waren bereit für jede Schandtat.

Oona (vor eineinhalb Wochen noch Typhus-schwach, mittlerweile wieder blühendes Leben) war für die Recherche zu ihrer Masters-Thesis (Thema: Renaissance-Damm-Projekt am Nil) schon ein paar Tage früher hergekommen und hatte sich ein wenig eingelebt. Sie stellte uns also Abraham vor, einen sympathischen End-20iger, der auch Deutsch sprach. Bevor er in Deutschland gewesen war hatte er in unserem Hotel 3 Jahre lang als Guide gearbeitet.

Wir stiegen als Tagesprogramm in ein etwas, das trotz metallenen Materials lediglich als „Nussschale“ bezeichnet werden kann und fuhren zu den berühmten Klostern von Bahir Dar. Um Bahir Dar liegen sieben Stück dieser Jahrhunderte-alten Rundlehmhütten, Durchmesser um die 30m, mit beeindruckenden Malereien und immer noch intakter Mönchsgemeinschaft. Da ja kein Karfreitag ist (sind alles orthodox) hatten wir auch kein Problem, bis ganz hinein zu gehen und die einzelnen Bildchen erklärt zu bekommen.
Auf dem Weg zurück zum Boot sahen wir ein Hippo im See liegen – die Dinger sind riesig.
Generell war die ganze Fahrt paradiesisch!

Auf dem Weg zum Restaurant direkt am See mit Anlegestelle fuhren wir noch an der Quelle des Blauen Nils vorbei, der 85% des Wassers des Oberen Nils stellt. Das ist weniger spektakulär als gedacht, da einfach ein Fluss den See verlässt.

Wer die Rott in der Nähe von Passau kennt, kann es sich vorstellen...

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